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FAQ zu den Elektrobussen

Hier finden Sie die häufigsten Fragen zu unseren Elektrobussen und deren Antworten.

Fünf neue Elektrobusse vom Typ eCitaro eingetroffen

In Darmstadt fährt schon heute der ÖPNV dank der Straßenbahnen etwa zur Hälfte elektrisch. Die HEAG mobilo beabsichtigt, auch ihren Buslinienverkehr mit ca. 80 Fahrzeugen bis 2025 komplett elektrisch zu betreiben. Die Stadt Darmstadt hat dazu entsprechende politische Beschlüsse gefasst. Die Umstellung ist deutschlandweit eine der umfangreichsten: Darmstadt belegt damit laut dem PwC E-Bus-Radar bundesweit den siebten Platz (Stand: 12/2018).

Allgemeines

Ziel der HEAG mobilo ist es, bis 2025 alle eigenen Buslinien mit Elektrobussen zu betreiben (Ausnahme: AirLiner). Die Beschaffung der Elektrobusse erfordert jeweils eine europaweite Ausschreibung. Im Juni 2020 haben wir sechs Standard-Elektrobusse vom Typ eCitaro von Hersteller EvoBus bekommen. 24 weitere eCitaros, 11 Standard- und 13 Gelenkbusse, sind bereits bestellt und werden ab dem Herbst 2021 geliefert. Insgesamt werden wir bis 2025 fast 80 Elektrobusse beschaffen.

Die schrittweise Umstellung auf batteriebetriebene Elektrobusse erfordert u.a. auch umfassende Anpassungen der Betriebshofinfrastruktur, so erhält unser Betriebshof Böllenfalltor nach und nach die notwendige Ladeinfrastruktur. Mit der Umstellung auf Elektrobusbetrieb leisten wir einen wichtigen Beitrag zu den Klimaschutzzielen der Stadt Darmstadt und steigern durch geringere Lärmemission die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt. Unseren Fahrgästen bieten wir mit den Bussen durch deren ruhigere Fahrweise noch mehr Fahrkomfort.

Elektrobusse sind umweltfreundlicher, leiser und ressourcenschonend – und dabei auch noch komfortabler!

Elektrobusse sind konventionellen Dieselbussen vor allem in puncto Nachhaltigkeit deutlich überlegen. Sie sparen Primärenergieressourcen und stoßen fast keine Schadstoffe mehr aus. Das heißt, Elektrobusse sind gut für die Umwelt – zumal, wenn sie wie bei uns der Fall zu 100 % mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden. Nach Abschluss der Umstellung sparen wir jährlich ca. 2,5 Mio. Liter Dieselkraftstoff ein.

Da Elektrobusse leiser sind und weitaus weniger Lärm verursachen, verbessern sie zudem die Aufenthaltsqualität in den Innenstädten. Zum Umweltaspekt kommt somit auch ein gesellschaftlicher Nutzen.

Selbst rein betriebswirtschaftlich gesehen, lohnt sich die Investition in Elektrobusse. Denn Elektrobusse können, wenn wir die Erfahrungen mit O-Bussen als Maßstab nehmen, bis zu 16 Jahre betrieben werden. Im Vergleich dazu werden Dieselbusse bei uns in der Regel bereits nach 12 Jahren ausgetauscht. Elektrobusse leisten damit einen Beitrag zur Ressourcenschonung. Außerdem machen wir uns mit der elektrischen Antriebstechnik weitgehend unabhängig vom krisengefährdeten Öl- und Gasmarkt.

Wir haben 2019 beim Hersteller EvoBus sechs batteriebetriebene Busse bestellt, die im Juni 2020 geliefert wurden und nach einer Test- bzw. Schulungsphase bereits im Linienbetrieb eingesetzt sind. Weitere 24 Elektrobusse haben wir im August bei EvoBus bestellt. Die Lieferung erfolgt ab dem 3. Quartal 2021. Für zwei Elektrobusse haben wir vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) eine Förderung in Höhe von 273.000 Euro erhalten. Vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) haben wir für die Beschaffung weiterer 28 Elektrobusse bis 2021 bereits Fördermittel in Höhe von 8,9 Mio. Euro bekommen.

Für die gesamte Umstellung sind bis 2025 ca. 80 Busse nötig, für deren Beschaffung wir uns weiterhin um Fördermittel bewerben und die wir über die kommenden Jahre in verschiedenen Losen europaweit ausschreiben werden. Dabei fließen auch unsere Erfahrungen mit den ersten Testfahrzeugen ein.

Zu den Investitionen in die Fahrzeugflotte gehören umfangreiche Investitionen in die Ladeinfrastruktur. Der Aufbau dieser Ladeinfrastruktur erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der ENTEGA AG, die auch das Lademanagement übernimmt. In den kommenden Jahren werden wir unsere Energieinfrastruktur schrittweise erweitern. Für eine komplette Flottenumstellung werden wir auf jeden Fall mehr als 70 leistungsfähige Ladepunkte benötigen. Aufgrund unseres Straßenbahndepots verfügen wir an unserem Standort Böllenfalltor bereits über ein entsprechend starkes Leitungsnetz. Unser Netzbetreiber, e-Netz Südhessen, kann uns die Energie daher ohne weitere Netzverstärkungen zur Verfügung stellen.

Mit der Umstellung der kompletten Flotte von HEAG mobiBus auf rein elektrischen Betrieb werden wir jedes Jahr den Ausstoß von ca. 6.600 t CO2 vermeiden. Da wir unsere Busse mit 100% Ökostrom "betanken", beträgt die CO2- Einsparung im Buslinienverkehr 100%.

Die Umstellung ist ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit. Denn rund 20 Prozent der CO2-Emissionen entstehen in Deutschland durch Verkehr. Bereits jetzt helfen wir mit unseren modernen Bussen und den elektrischen Straßenbahnen, den CO2-Ausstoß zu verringern: 2018 erfüllten über 95 Prozent der Busse von HEAG mobiBus mindestens den EEV-Standard, ganze 82% sogar Euro 6.

Die Gründe hierfür sind vielfältig. Zum einen sind die Fahrzeuge noch sehr teuer. Deswegen sind die Verkehrsunternehmen trotz ihrer Investitionsbereitschaft auf Unterstützung seitens der Politik in Form von Fördermitteln angewiesen. Zum anderen hat der Systemwechsel von Diesel auf Batterie Auswirkungen auf weite Bereiche unseres Busbetriebs. Allein mit der Anschaffung von E-Bussen ist es nicht getan: Wir müssen unsere Werkstatttechnik anpassen und unsere Mitarbeiter qualifizieren. Aufgrund der kürzeren Reichweite der Batterien muss der Fahrzeugeinsatz anders gesteuert werden. Damit ist eine Veränderung zahlreicher Arbeitsabläufe verbunden (eine anschauliche Übersicht finden Sie hier (PDF, 1MB)). All das braucht seine Zeit.

Die Fahrpreisgestaltung fällt in die Zuständigkeit des RMV. Daher können wir diese Frage nicht direkt beantworten. Laut RMV und Dadina sind Auswirkungen auf die Ticketpreise derzeit jedoch nicht zu erwarten. Gegenüber dem Darmstädter ECHO hat sich RMV-Sprecher Maximilian Meyer hierzu wie folgt geäußert: "Die Anschaffung von Elektrobussen durch unsere lokalen Partner sowie die Elektrifizierung von Schienenstrecken erfolgt aus Eigenmitteln Dritter. Ein direkter Zusammenhang zum RMV-Tarif besteht daher nicht."

Fahrzeuge

Im Juni 2020 haben wir sechs batteriebetriebene Standardbusse für Depotladung vom Typ eCitaro von EvoBus bekommen. Der eCitaro hat eine Länge von 12 Metern und bietet Platz für 80 Personen. Die Kapazität unterscheidet sich somit kaum von konventionellen Bussen. Im August haben wir neben 11 weiteren Standardbussen auch 13 Gelenkbusse vom Typ eCitaro bei EvoBus bestellt. Die Lieferung ist für das dritte Quartal 2021 angekündigt.

Das ist völlig offen. Nachdem wir erste Erfahrungen mit dem Einsatz der Busse im Linienbetrieb gesammelt haben, werden wir weitere Busse europaweit ausschreiben. Die technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten im Bereich der Elektrobusse erweitern sich beständig und befinden sich in einem rasanten Entwicklungsprozess. Die Ausschreibungen in verschiedenen Losen stellen sicher, dass wir immer auf dem neuesten Stand dieses Prozesses bleiben und von den zwischenzeitlichen Entwicklungen in Bezug auf Ausstattung und Preis profitieren.

Der Antrieb der eCitaros erfolgt über radnahe flüssigkeitsgekühlte Achsmotoren des Maschinenbauherstellers ZF an der Hinterachse. Dabei handelt es sich um Asynchronmotoren mit einer Maximaldrehzahl von ca. 11.000 min-1. Die Spitzenleistung beträgt 2 x 120 kW. Das Antriebsmoment 2 x 10.500 Nm. In die Antriebsachse ist ein Planetengetriebe integriert.

Die ersten eCitaros erreichen nach Herstellerangabe eine Reichweite von mindestens 170 km ohne Nachladung. Die Batteriekapazität beträgt 276 kWh. Die 11 eCitaros, die wir im Herbst 2021 bekommen werden, haben schon eine Batteriekapazität von 396 kWh. Das sind ganze 108 kWh mehr als die bereits vorhandenenen eCitaros. Damit steigt auch die Reichweite um 55 auf bis zu 225 Kilometer.

Die Ladestationen verfügen über eine Ladeleistung von 150 kW. Mit ihnen beträgt die Ladezeit je nach Batteriekapazität ca. zwei bis drei Stunden.

Nein, überhören kann man die Busse nicht.  Ein Elektrobus ist jedoch insbesondere bei niedrigen Geschwindigkeiten, z. B. Fußgängerzonen oder beim An- und Abfahren von Haltestellen merklich leiser als ein Dieselbus (ca. 79-80 dBA). Neben einem erhöhten Fahrkomfort tragen die Busse also zur Reduzierung der Lärmemission im innerstädtischen Bereich bei und sorgen so für eine höhere Lebensqualität im Verkehrsgebiet. Bei mehr als 50km/h wird das Antriebsgeräusch vom Abrollgeräusch der Reifen überlagert, so dass der Lautstärken-Unterschied dann geringer ist.

Die neuen Elektrobusse werden sich allein optisch durch ihr neues Außendesign von unserer bisherigen Busflotte abheben. Sie werden die gleiche narzissengelbe Grundfarbe bekommen wie unser AirLiner. Technisch unterscheiden sich die Fahrzeuge nur in der Antriebsart von konventionellen Dieselbussen. Die Unterschiede sind vor allem bei niedrigen Geschwindigkeiten hörbar. Elektrobusse fahren zudem deutlich ruhiger als herkömmliche Dieselbusse. Fahrgäste erleben somit einen höheren Fahrkomfort.

Das hat zwei Gründe. Zum einen gibt es derzeit noch keine serienmäßige Produktion von wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenbussen, da sich der Markt derzeit eindeutig in Richtung Batteriebusse bewegt. Zum anderen haben wir hier in Darmstadt andere Voraussetzungen als beispielsweise in Köln oder Frankfurt-Höchst. Während dort bereits eine lokale Wasserstoffversorgung durch die ansässige chemische Industrie gegeben ist, bei der Wasserstoff quasi als Abfallprodukt anfällt, müssten wir in Darmstadt den Wasserstoff extra anliefern lassen. Wir verfolgen die technische Entwicklung jedoch mit Interesse, für den Fall, dass sich in Zukunft Handlungsoptionen für uns ergeben.

Da unsere Busflotte bereits mehrheitlich die Euro-6-Norm erfüllt, ist durch den Einsatz von gasbetriebenen Fahrzeugen keine signifikante Reduzierung der Emissionen zu erwarten. Außerdem lassen sich die vorhandenen Dieselbusse nicht so einfach auf Gasbetrieb umstellen. Die Motoren müssten umgebaut und die Karosserie verstärkt werden, da die Gasflaschen ein zusätzliches Gewicht auf das Dach des Fahrzeuges bringen.

Kosten/Finanzierung

Aktuell liegen die Preise für Übernachtlader bei ca. 550.000 € für einen Standardbus. Der Kaufpreis ist damit etwa doppelt so hoch wie bei konventionellen Dieselbussen. Wegen der deutlich längeren Lebensdauer relativiert sich das jedoch über die Jahre. Außerdem ist Strom tanken billiger als Diesel. In Zukunft werden Elektrobusse genauso wirtschaftlich sein wie Dieselbusse heute.

In Deutschland sind Elektrobusse noch nicht so sehr verbreitet. Die Technik ist noch neu und es gibt bislang noch wenige Anbieter. Der Markt für Elektrobusse, Batterien und Ladesäulen entwickelt sich jedoch sehr stark, so dass die Preise vermutlich in den nächsten Jahren noch deutlich sinken werden.

Das ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau zu sagen. Aktuell gehen wir von fallenden Preisen der Fahrzeuge in den nächsten Jahren aus. Zusätzlich können Förderprogramme vom Bund oder den Ländern die Investitionskosten für die Verkehrsbetriebe reduzieren. Für zwei Elektrobusse haben wir vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) eine Förderung in Höhe von 273.000 Euro erhalten. Die Beschaffung weiterer 28 Elektrobusse bis 2021 wird durch 8,9 Millionen Euro ermöglicht, die uns das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aus dem Sofortprogramm "Saubere Luft" zur Verfügung stellt. Die Einwerbung weiterer Fördermittel ist geplant.

Aus Klimaschutzgründen brauchen wir alle ein anderes Mobilitätsangebot und -verhalten. Elektrofahrzeuge haben in der Bevölkerung eine hohe Akzeptanz, das haben schon unsere Hybridbusse gezeigt. Wir sind sicher: Elektrobusse machen den Nahverkehr in Darmstadt attraktiver. Wenn ihn dann mehr Menschen nutzen, rechnet sich das für uns alle.

Betriebskonzept

Seit Mitte Juli setzen wir die vorhandenen eCitaros im Fahrgastbetrieb auf verschiedenen Linien ein. Zuvor haben wir die Elektrobusse umfangreich getestet.

Nein, es gibt bundesweit vielmehr einen Trend zum Ausbau der Straßenbahnstrecken. Beispiel in Darmstadt ist die geplante Lichtwiesenbahn. Dort reichen die Buskapazitäten in Zukunft nicht mehr. Eine Straßenbahn kann deutlich mehr Menschen befördern als ein Bus – egal ob mit Diesel oder Strom. Für die Hauptlinien in Darmstadt brauchen wir weiterhin die Straßenbahn. Busse haben bei uns im innerstädtischen Bereich eher eine Zubringerfunktion.

Beim Aufladen im Depot spart man sich teure Investitionen auf der Strecke. Gerade in großen Städten ist der Straßenraum sehr begrenzt, so dass es zudem schwierig ist, geeignete Standorte zu finden und sie dann auch noch attraktiv ins Stadtbild zu integrieren. Außerdem ist man betrieblich festgelegter. Wenn es Linienänderungen gibt oder wegen Umleitungen die Ladestation nicht angefahren werden kann, kann das betrieblich schon mal schwierig werden. Eine Depotladung ermöglicht mehr betriebliche Flexibilität. Außerdem ist eine zentralisierte Ladestruktur einfacher zu überwachen und zu steuern.

Auch die Option, die Oberleitungen der Straßenbahnen für das Zwischenladen zu nutzen - das sogenannte "in-motion-charging" - wurde bei unserer Machbarkeitsstudie für den Elektrobuseinsatz 2015 untersucht und aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit und Flexibilität verworfen.

Die Entscheidung wurde in Darmstadt zu Beginn der 60er Jahre getroffen. Die Investitionen in die Infrastruktur und Fahrzeuge sind sehr hoch. Oberleitungen sind städtebaulich und stadtgestalterisch oft schwierig und werden insbesondere in Darmstadt derzeit kontrovers diskutiert. Außerdem sind O-Busse durch die Oberleitung an feste Routen gebunden – das heißt, bei Baustellen oder Umleitungen stecken sie fest. Sie haben also auch betrieblich viele Nachteile.

Die hohe tägliche Kilometerleistung ist mit einem Batteriebus nach aktuellem Stand der Technik nicht zu schaffen. Wir sind jedoch mit dem Teilprojekt "AmpeAir" Partner im Forschungsprojekt "Elisa", bei dem zehn Kilometer der Bundesautobahn A5 mit Oberleitungen ausgestattet wurden. Wenn die technischen und finanziellen Möglichkeiten gegeben sind, werden wir auch für unsere AirLiner-Busse den Systemwechsel prüfen.