Der öffentliche Personennahverkehr hat bei der Mobilitätserhaltung eine wichtige Aufgabe. Gleichzeitig zeigen Analysen, dass hier für ältere Mitbürger ein hohes Unfallrisiko besteht. Insbesondere beim Anfahren oder Abbremsen des Busses verlieren Senioren leicht das Gleichgewicht und stürzen. In seiner Studie „Mobility Breaking Points“ untersucht Professor Christian T. Haas von der privaten Hochschule Fresenius in Idstein daher das Bewegungsverhalten, die Gleichgewichtsregulation oder die muskuläre Aktivität bei verschiedenen Fahrsituationen. Dabei kommen sowohl biomechanische als auch elektrophysiologische Messverfahren zum Einsatz. Die Probanden im Alter von 60 Jahren und älter wurden mit Messsensoren ausgestattet und erlebten unter Realbedingungen standardisierte Situationen wie Anfahren und Abbremsen eines Busses.
Die HEAG mobilo beteiligte sich daran, indem sie unter anderem für die praktischen Feldversuche Fahrpersonal und Busse zur Verfügung stellte. Erste inzwischen vorliegende Untersuchungsergebnisse zeigen, dass die Kräfte, die bei Bremsmanövern in Bussen auf ältere Menschen wirken, häufig an deren maximale Leistungsfähigkeit heranreichen oder diese sogar überschreiten. Das damit verbundene Sturzrisiko wird bislang vielfach unterschätzt. Diese Erkenntnis bietet die Grundlage für Diskussionen und Maßnahmen wie diesem Risiko künftig besser entgegen gewirkt werden kann.